Raus aus der Norm: Ein besonderer Blick auf die Sportfotografie

Ray DemskiSport und Action 24 Feb. 20257 Minuten Lesezeit
Sporting the Unexpected with the Nikon Z6III

Nikon-Ambassador Ray Demski fotografiert Boxer nicht im Ring, sondern in außergewöhnlichen Umgebungen. Er zeigt, wie durch kreative Lichtsetzung und besondere Locations aus Action-Aufnahmen starke visuelle Erzählungen werden.

„Wer meine Fotos anschaut, soll mitten ins Geschehen gezogen werden. Damit man sich fühlt, als wäre man gerade live dabei“, sagt Ray Demski, Fotograf, Kameramann und Regisseur aus den deutschen Alpen. Kürzlich hat er sich der Herausforderung gestellt, Sportler in unkonventionellen Umgebungen mit der Nikon Z6III zu fotografieren. Indem er sich entschied, Boxer in einer Berghöhle zu fotografieren, meisterte der Nikon-Ambassador nicht nur die Aufgabe Sportfotografie ganz anders mit Bravour, sondern lernte auch die spiegellose 24,5-MP-Highspeed-Vollbildkamera zu schätzen.

Obwohl er in den kanadischen Rocky Mountains geboren wurde, verbrachte Ray seine Teenagerjahre als „Seenomade“ und bereiste mit seiner Familie auf einem 14-Meter-Segelboot die Welt. Eine Erfahrung, die seine Sichtweise und Belastbarkeit prägte – zwei Schlüssel zu seinem Erfolg bei der Aufnahme extremer Umgebungen für Marken wie Adidas, Audi und Red Bull. „Die Fotoserie Sportfotografie ganz anders war eine aufregende Herausforderung. Ich musste meinen Geist öffnen und viele Möglichkeiten erkunden, an die ich zuvor nicht gedacht hatte“, verrät Ray und erinnert sich an das Fotoshooting mit den Boxern Ronny D’Almeida und Misha Demski in der Tischofer Höhle in der Nähe des österreichischen Kufstein.

Sporting the Unexpected with the Nikon Z6III

Nikon Z6III + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 24 mm, 1/125 s, f/2.8, ISO 200, © Ray Demski

Lektionen in Beleuchtung

„Eine der größten Herausforderungen war das Licht“, erzählt Ray. „Die Höhle war tagsüber am Eingang hell, aber tief im Inneren nahezu schwarz. Also nahm ich Blitzgeräte, um das auszugleichen und das Licht kreativ nach meinen Bedürfnissen zu gestalten.“ Da Ray nicht gern mit einer schweren und kompliziert bepackten Kameratasche unterwegs ist, entschied er sich für mehrere Nikon-Blitzgeräte SB-5000, gekoppelt mit dem WR-R10, um die Blitze drahtlos über das Nikon-CLS-System auslösen und steuern zu können. „Dieser Aufbau hat sich als unschätzbar erwiesen!“ schwärmt er. „Besonders wertvoll war dieses Setup, als ich die Blitze auf einem 7-Meter-Lichtstativ positionierte. Ich ließ Misha hochspringen und nutzte einen einzigen, harten Blitz auf dem Höhlenboden, um harte Schatten an den Wänden zu erzeugen. Durch diese minimale Beleuchtung entstand ein fast schwereloser Look – als würde man im Raum schweben. So konnte ich die Bilder je nach gewünschtem Effekt in fast jede Richtung drehen.“

Top-Tipp: „Als die Nacht hereinbrach, wurde es stockdunkel. Es wurde eine Herausforderung, überhaupt noch etwas zu sehen, geschweige denn scharfzustellen. Eine auf die Boxer gerichtete Stirnlampe half, genug Licht für präzises Fokussieren und scharfe Bilder zu bekommen.“

Sporting the Unexpected with the Nikon Z6III

Nikon Z6III + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 14 mm, 1/200 s, f/2.8, ISO 250, © Ray Demski  

Fesselnde Bildkompositionen

Ray reist stets mit leichtem Gepäck. Für dieses Projekt setzte er auf die Objektive NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S und NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S, um seine Vision umzusetzen. „Das 14–24 mm war meine erste Wahl, um die Weite der Höhle einzufangen und die Umgebung in Szene zu setzen. Das 24–70 mm ist eines meiner meistgenutzten Objektive – perfekt für Aufnahmen, bei denen die Boxer im Fokus stehen“, erklärt er. „Mit dem 70–200 mm konnte ich mein Motiv hervorheben und den Hintergrund bei längeren Brennweiten komprimieren. Da ich selbst geboxt habe, sah ich die Höhle nicht nur als Kulisse, sondern als Symbol für die Gedankenwelt der Kämpfer – ein Ort der Konzentration, Disziplin und Überwindung von Ängsten. Ich hatte ein paar vorgefasste Konzepte, als ich in die Höhle ging. Verlängerte und verzerrte Schatten, um die inneren Geschichten der kämpfenden Person darzustellen. Und die Höhle diente als charaktergebendes Element in den Bildern. Ich wollte offen für das bleiben, was dieser surreale Ort mir bot. Mit einem minimalistisches Setup blieb ich flexibel und mobil – und konnte so gut auf die Gegebenheiten reagieren.“

Bei der Wahl des Bildausschnitts verließ sich Ray auf den elektronischen Sucher der Kamera mit 60 fps und einer Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten. „Der elektronische Sucher war eine Offenbarung“, schwärmt er. „Er ist super hell, gestochen scharf und fast so klar wie ein optischer Sucher. Das war besonders in der sehr dunklen Umgebung der Höhle hilfreich, wo wir dank des elektronischen Suchers trotzdem alles sehen konnten.“

Top-Tipp: „Action einzufangen ist das eine. Ich liebe es aber, die Umgebung als aktives Element einzusetzen. Fangt nicht nur ein, was ihr seht, sondern auch die Atmosphäre und wie die Action mit der Umgebung verschmilzt.“

Sporting the Unexpected with the Nikon Z6III

Nikon Z6III + NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S, 30,5 mm, 1/200 s, f/2.8, ISO 250, © Ray Demski

Schnell reagieren

Falls keine kreative Unschärfe gewünscht ist, sollten die Verschlusszeiten kurz gehalten werden, um gestochen scharfe Bilder zu erhalten. „Ich habe kurze Verschlusszeiten verwendet – 1/500 Sekunde oder weniger bei Tageslicht –, um die Action einzufrieren“, erklärt Ray. „Beim Blitzlicht jedoch ging ich anders vor. War das Blitzlicht stärker als das Umgebungslicht, konnte ich die kurze Blitzdauer nutzen, um die Bewegung einzufrieren – anstatt die Verschlusszeit anzupassen. In einem traditionellen Boxring verwende ich ähnliche Einstellungen. Der Unterschied hier war die kreative Herangehensweise und den Herausforderungen zu begegnen, die die Höhle für uns bereithielt.“

Der Modus H+ (erweiterter Serienaufnahmemodus) war eine weitere Funktion, die Ray nutzte, um schnelle Action mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde bei 10 MP festzuhalten. „Bei Tageslicht habe ich ein paar Aufnahmen mit dem schnellen Serienbildmodus gemacht und fand das ziemlich beeindruckend“, sagt er. „Dadurch konnte ich die Anzahl der Aufnahmen mit kritischem Timing minimieren und hatte mehr Zeit für kreative Möglichkeiten. Ich habe fast ausschließlich im RAW-Format fotografiert, um maximale Bildqualität und Flexibilität zu erhalten. Für die schnellen Serienbilder habe ich dann auf JPEG umgeschaltet.“

Top-Tipp: Die verbesserte Bildstabilisierung der Z6III eröffnet viele kreative Möglichkeiten, insbesondere für Bewegungsunschärfen, Mitzieher und Aufnahmen bei sehr wenig Licht.

Fokus als Priorität

Durch Verwendung von AF-C mit 3D-Tracking konnte Ray den Fokuspunkt seiner Action-Fotos bestimmen und fixieren. Die Kamera verfolgt dann das Motiv nahtlos, während es sich bewegt. „Der Autofokus der Z6III hat wunderbar funktioniert und das Geschehen erfasst, ohne sich in den schnellen Boxbewegungen zu verlieren. So konnte ich mich ganz auf den Bildausschnitt konzentrieren – und darauf, den Moment festzuhalten.“

Top-Tipp: „Ich passe die Einstellungen immer an meine Bedürfnisse an. Ein guter Tipp für die Action-Fotografie ist es, die Kamera auf kontinuierlichen Autofokus einzustellen und die AF-On-Taste ausschließlich zur Steuerung des Fokus zu verwenden. So kann ich bei Bedarf jederzeit schnell mit AF-On fokussieren und ein Bild machen – denn schon bei kurzem Zögern könnte man seine Chance verpassen.“

Sporting the Unexpected with the Nikon Z6III
Sporting the Unexpected with the Nikon Z6III
Nikon Z6III + NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S. Links oben: 24 mm, 1/200 s, f/2.8, ISO 100. Rechts unten: 31 mm, 1/200 s, f/2.8, ISO 250 © Ray Demski
Die Nikon Z6III im Test

Was war dein erster Eindruck von der Nikon Z6III?

„Die Nikon Z6III hat meine Erwartungen übertroffen. Sie fühlt sich an wie eine kompaktere Version der Nikon Z8 oder Z9! Da ich an diese beiden Kameras gewöhnt bin, fühlte ich mich mit der Z6III sehr wohl. Ich war vor allem von ihrer Geschwindigkeit und einfachen Handhabung sehr beeindruckt. Erst vor ein paar Wochen machte ich mit der Z6III und der Z8 Aufnahmen beim Red Bull Dual Ascent. Bei diesem Kletterwettbewerb kletterte ich an einem Seil eine 220 m hohe Staumauer hinauf. Um Gewicht zu sparen, hatte ich statt der Z9 die Z6III mit dabei und war mit ihrer Leistung sehr zufrieden.“

Wie hat sie die Bedingungen in der Höhle gemeistert?

„Die Höhle war extrem staubig, vor allem, weil die Boxer dort herumtanzten. Ich lag oft auf dem Boden, um dynamische Perspektiven zu erhalten. Am Ende war die Kamera komplett mit einer feinen Staubschicht bedeckt. Doch das war absolut kein Problem. Ich habe sie anschließend nur kurz abgewischt – und schon war sie bereit für das nächste Projekt.“

Wie hat die Z6III dir geholfen, deine Vision zum Leben zu erwecken?

„Die Kamera hat insgesamt eine gute Geschwindigkeit. Der Fokus ist zuverlässig und die Handhabung wie bei der Z8 und der Z9. Dadurch konnte ich mich bei der Z6III ganz auf das kreative Festhalten der Action konzentrieren. Und der Sucher ist einfach fantastisch!“

Wem würdest du diese Kamera empfehlen?

„Allen, die sich intensiver mit Action- und Sportfotografie beschäftigen. Und auch erfahrenen Profis, die eine leichtere Kamera in ihrer Sammlung brauchen. Sie macht sich gut als Zweit- oder Drittkamera zum Filmen.“

Wie holt man das Beste aus dieser Kamera heraus?

„Nehmt euch Zeit, um die Kamera kennenzulernen, passt die Einstellungen an eure Bedürfnisse an. Und dann nichts wie raus und loslegen!“

Kameratasche

Nikon Z6III

NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S

NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S

NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S

Nikon-Blitzgeräte SB-5000

Funkauslöser WR-R10

Gimbal

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Introducing Sporting the Unexpected

To put the new Nikon Z6III through its paces, we asked four sports photographers to swap the monotony of the arena for the unpredictability of nature

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