Brennweite verstehen

Nikon Team Technologie und Know-how06 Sept. 20234 Minuten Lesezeit
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Was ist die Brennweite eines Objektivs, und welchen Einfluss hat sie? In unserem praktischen Leitfaden gibt’s alle wichtigen Informationen

Kameraobjektive werden in der Regel durch zwei Haupteigenschaften beschrieben. Eine ist die Blende bzw. die Lichtstärke: die maximale Größe der Öffnung, durch die das Licht zum Sensor gelangt. Je niedriger die Zahl, desto größer die Öffnung. Die andere ist Brennweite, die in Millimetern angegeben wird. Normalerweise werden Objektive zuerst mit der Brennweite und dann mit der Blende beschrieben, z. B. 85 mm 1:1,2.

Die Brennweite hat einen Einfluss auf die tatsächliche Größe eines Objektivs – zwei 85-mm-Objektive können aber trotzdem ganz unterschiedlich groß sein. Die Brennweite ist der Abstand zwischen dem Punkt, an dem die Lichtstrahlen im Objektiv zusammenlaufen und ein scharfes Bild ergeben, und dem Sensor.

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Die Brennweite bestimmt die Vergrößerung und den Bildwinkel

Das Wichtigste an der Brennweite ist jedoch nicht, was sie ist, sondern was sie bewirkt. Die Brennweite bestimmt zwei Hauptaspekte eines Objektivs: Vergrößerung und Bildwinkel. Und wenn ein Wert nach oben geht, geht der andere nach unten. Ein 24-mm-Objektiv beispielsweise hat einen weiten Bildwinkel und eine geringe Vergrößerung – perfekt für weitläufige Landschaften. Ein 600-mm-Objektiv hat jedoch einen sehr schmalen Bildwinkel und eine große Vergrößerung – ideal für Nahaufnahmen von weit entfernten Tieren (besonders nützlich, wenn Sie einem Löwen nicht zu nahe kommen wollen!).

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Die Nikon Z 7 mit dem NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S

Brennweite: 200 mm
Lange Brennweite: weniger Tiefenschärfe

Aber das ist noch nicht alles. Objektive mit einer längeren Brennweite bilden tendenziell weniger Tiefenschärfe ab. Bei kurzen Brennweiten wird eine höhere Tiefenschärfe erreicht, so dass nahezu alles im Bild scharf abgebildet wird. Die Brennweite eines Objektivs beeinflusst auch die Perspektive eines Bildes. Ein langes Objektiv komprimiert das Bild, während bei einem Weitwinkelobjektiv der relative Abstand zwischen zwei Objekten größer erscheint.

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Die Nikon Z 7 mit dem NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S sowie dem TC-1,4

Brennweite: 280 mm
Die Brennweite an einer DX-Kamera unterscheidet sich von der an einer FX

Die Auswahl von Objektiven kann kompliziert werden, insbesondere bei den vielen Optionen fürs Nikon-Z-Bajonett, ganz zu schweigen vom Zugriff auf weitere rund 300 Nikon-F-Bajonettobjektive mit einem Bajonettadapter FTZ II. Hier ist eine kurze Übersicht über die verschiedenen Brennweiten und ihre häufigste Verwendung. Die Brennweite wirkt sich bei einer DX-Kamera (z. B. Nikon Z 30, Z 50 oder Z fc) im Vergleich zu einer FX-Vollformatkamera anders aus, da der Sensor bei einer DX-Kamera 1,5-mal kleiner ist als der FX-Sensor. Wenn man zum Beispiel ein 50-mm-Objektiv auf eine DX-Kamera setzt, erhält man tatsächlich den Bildwinkel und die Vergrößerung ähnlich einem 75-mm-Objektiv auf einer FX-Kamera. Die einfache Rechnung: 50 x 1,5 = 75.

Festbrennweiten und Zoomobjektive

Es gibt zwei Arten von Objektiven: Festbrennweitenobjektive, die eine fixe Brennweite haben, und Zoomobjektive, bei denen die Brennweite variabel ist. Zoomobjektive sind super praktisch, da man sich so oft das Schleppen mehrerer Objektive sparen kann und trotzdem für viele verschiedene Motive bereit ist, von Landschaften bis zu Porträts. Damit sind sie perfekt für unterwegs. Festbrennweitenobjektive sind jedoch leichter und haben oft größere Blenden, mit denen man schöne Unschärfen im Hintergrund bekommt.

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Die Nikon Z 7 mit dem NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S sowie dem TC-20

Brennweite: 400 mm

Ultra-Weitwinkel: 8 mm bis 24 mm

Zu einem Objektiv mit einer Brennweite zwischen 8 mm und 24 mm sagt man in der Regel Ultraweitwinkelobjektiv. Man fängt damit riesigen Bildwinkel ein. Im Prinzip alles, was sich vor der Kamera befindet. Mit diesen Objektiven kann man seinem Motiv wirklich nahe kommen und eindrucksvoll gestalten. Ultraweitwinkel kommt außerdem oft in der Astrofotografie zum Einsatz. Bei sehr kurzen Brennweiten kommt es jedoch zu einer erheblichen Verzerrung an den Seiten des Bildes. Gerade Linien erscheinen gekrümmt. Der Umgang mit Ultraweitwinkelobjektiven ist nicht ganz einfach, aber es lohnt sich, denn sie liefern fantastische Ergebnisse.

Zum Beispiel: NIKKOR Z 20mm f/1.8 S, NIKKOR Z 14-30mm f/4 S, NIKKOR Z 17-28mm f/2.8, NIKKOR Z DX 12-28mm f/3.5-5.6 PZ VR

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Das NIKKOR Z DX 12-28mm f/3.5-5.6 PZ VR auf einer Z‎ 30

Weitwinkel: 24 mm bis 35 mm

Von 24 mm bis 35 mm bezeichnet man Objektive als weitwinkelig. Diese werden von Landschafts-, Interieur- und Architekturfotograf:innen bevorzugt und sind nützlich für Straßenszenen und dramatische Bilder des Nachthimmels. Wenn man nah ans Motiv herangeht, kann man die Perspektive der Szene besonders betonen. Ein Weitwinkel-Objektiv ist großartig für die Reise: Landschaften, Stadtlandschaften, Menschen und vieles mehr.

Zum Beispiel: NIKKOR Z DX 24mm f/1.7, NIKKOR Z 26mm f/2.8, NIKKOR Z 28mm f/2.8, NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR

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Das NIKKOR DX 24mm f/1.7 auf der Nikon Z 30

Standard: 35 mm bis 70 mm

Bei 35 mm und 70 mm spricht man von Standard-Brennweite. Sie kommt dem ziemlich nah, was das menschliche Auge sieht. Fotografen sprechen gerne von der Eleganz eines 50-mm-Festbrennweitenobjektivs mit großer Blende, wie zum Beispiel dem NIKKOR Z 50mm f/1.8 S. Ein 50-mm-Objektiv ist ein idealer Begleiter für den ganzen Tag und eignet sich für so viele verschiedene Arten von Aufnahmen, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen oder in Innenräumen. Dieser Objektivtyp ist auch ideal für eine geringe Tiefenschärfe mit tollem Bokeh.

Zum Beispiel diese: NIKKOR Z 40mm f/2, NIKKOR Z 35mm f/1.8 S, NIKKOR Z 50mm f/1.8 S, NIKKOR Z 28-75mm f/2.8

Landscape photography tutorial by Christophe Jacob advising on different lenses for landscape photography. He photographs the great outdoors and cities.
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NIKKOR Z 35mm f/1.8 S

Super-Tele: ab 300 mm aufwärts

Ab 300 mm sprechen wir von Supertele. Diese Objektive werden am häufigsten von Sport- und Tierfotografen verwendet, wo es unmöglich ist, dem Motiv richtig nah zu kommen. In diesem Bereich und mit einem so engen Bildwinkel ist es ratsam, ein Stativ zu verwenden, um die Kamerabewegung zu reduzieren (obwohl Nikons Bildstabilisator (VR) und VR-Objektive dabei helfen können). Fürs Stativ spricht aber noch ein weiterer Grund: Objektive mit so langen Brennweiten sind groß und schwer. Teleobjektive können mit einem Telekonverter kombiniert werden, der die Brennweite des Objektivs verdoppeln kann und so noch mehr Reichweite bietet.

Zum Beispiel: NIKKOR Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR

Bird photography by Ricci Chera for Nikon Magazine's Tried and Tested series. These photos were taken using the new NIKKOR Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR
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Die Nikon Z 8 mit dem NIKKOR Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR

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