Wie ihr eure Nikon-Z-Kamera für Videoaufnahmen optimieren könnt (plus Tipps für das Nikon Film Festival)
Die richtige Ausrüstung, optimierte Einstellungen und die wichtigsten filmischen Techniken sind der Schlüssel zur Produktion herausragender Kurzfilme
Der Kurzfilm ist ein beliebtes Medium für Storyteller, um ihr Handwerk, ihre Kreativität und ihre Vision zu präsentieren. Hier erfahrt ihr, wie ihr euch für eure Beiträge fürs Nikon Film Festival vorbereiten könnt – ein Event, das die Erstellung von Videos und talentierte neue Filmemacher:innen fördert.
1. Plant eure Aufnahmen und euer Storyboard
Die Drehbuch- und Vorproduktionsphase sollte nicht unterschätzt werden. Sie dient auch zur Erstellung detaillierter Storyboards und der Planung von Kamerabewegungen. Gute Planung ist für einen reibungslosen Ablauf der Dreharbeiten unerlässlich. Erstellt ein Storyboard und eine Shotlist, um jede Szene zu visualisieren, bevor ihr mit den Dreharbeiten beginnt. So bleibt ihr besser organisiert und könnt sicherstellen, dass alle notwendigen Aufnahmen gemacht werden.
Was die Geschwindigkeit angeht, gilt die allgemeine Regel, dass eine Seite Drehbuch einer Minute Film entsprechen sollte. Wie Musik und Tanz ist auch das Kino ein Medium, bei dem das Tempo vorgegeben wird. Eine Minute Film pro Seite Papier ist eine Möglichkeit, vorab die ungefähre Dauer des Films zu kennen – und gleichzeitig den Rhythmus zu bestimmen.
2. Wählt die richtige Nikon-Kamera
Die Auswahl der richtigen Kamera ist für jedes Filmprojekt entscheidend. Nikon bietet mehrere Modelle an, die sich hervorragend für die Videoproduktion eignen. Die Nikon Z6III und die Nikon Z8 mit ihren hohen Bildraten und der außergewöhnlichen Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen sind beide eine ausgezeichnete Wahl. Die Z8 bietet 8K RAW, und mit der Z6III könnt ihr bis zu 6K RAW filmen. Bevorzugt ihr eine DSLR? Die Nikon D850 ist für ihre Videofunktionen bekannt, einschließlich 8K-Zeitraffer und 4K-UHD-Aufnahmen.
3. Investiert in hochwertige Objektive
Das NIKKOR Z 35mm f/1.4 bietet eine große Lichtstärke und eine für Filme „klassische“ Brennweite, die Zuschauer:innen mitten ins Geschehen versetzt.
Eine vielseitige Wahl ist das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S, das sich für eine Vielzahl von Aufnahmen eignet, vom Weitwinkel bis zu Nahaufnahmen (oder ihr probiert das NIKKOR Z 24-70mm f/4 S Kit-Objektiv mit der Zf und der Z6III).
Für atemberaubende Porträts und Bokeh-Effekte empfiehlt sich das NIKKOR Z 85mm f/1.8 S. Als Weitwinkelobjektiv ist das NIKKOR Z 14-30mm f/4 S eine gute Wahl für weitläufige Szenen.
4. Stabilisiert eure Aufnahmen
Verwacklungsfreie Aufnahmen sind der Schlüssel zu einem professionell wirkenden Film. Eine ins Gehäuse integrierte Bildstabilisierung (in-body image stabilisation, IBIS) hilft bei der Reduzierung von Kamera-Verwacklung (wenn sie im Menü aktiviert ist). Mit einem guten Stativ lassen sich Aufnahmen weiter stabilisieren. Und mit einem Gimbal sorgt ihr für ruhige und stabile Aufnahmen, wenn ihr euch bewegt.
5. Meistert die Beleuchtungstechniken
Die Beleuchtung kann die Stimmung und Qualität eures Films erheblich beeinflussen. Beginnt mit einer grundlegenden Drei-Punkt-Beleuchtung: Hauptlicht, Aufhelllicht und Gegenlicht. Tragbare Beleuchtungskits bieten eine leistungsstarke und einstellbare Beleuchtung, die sich perfekt für das Filmen unterwegs eignet. Setzt auf Tageslicht. Nikon-Kameras, insbesondere die Kameras der Z-Serie, zeigen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen eine außergewöhnlich gute Leistung.
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6. Sorgt für hochwertige Audioaufnahmen
Ein guter Ton ist genauso wichtig wie gutes Bildmaterial. Nikon-Kameras verfügen zwar über integrierte Mikrofone, doch mit externen Mikrofonen ist die Tonqualität deutlich besser. Das Richtmikrofon Sennheiser MKE 600 ist eine beliebte Wahl für Aufnahmen vor der Kamera. Mehr Flexibilität bieten euch ultrakompakte und einfach zu bedienende drahtlose Mikrofonsysteme wie das RØDE Wireless ME, das unabhängig von der Kamera hochwertige Tonaufnahmen liefert.
Navigiert zu den Audioeinstellungen im Menü, um die Pegel anzupassen, und überwacht den Ton über Kopfhörer, wenn eure Kamera dies unterstützt.
Der externe Mikrofoneingang der Nikon Z6III kann als Line-Eingang verwendet werden, sodass ihr euren Audiorecorder oder euer Mischpult direkt an die Kamera anschließen könnt. Nehmt während der Filmaufnahme den Ton in professioneller Qualität direkt in der Kamera auf und spart so in der Nachbearbeitung Zeit und Geld.
7. Nehmt die richtige Software für die Bearbeitung
Wenn euer Filmmaterial endlich im Kasten ist, kommt der nächste Schritt: die Bearbeitung. DaVinci Resolve und Final Cut Pro sind Branchenstandards und unterstützen N-RAW. Sie bieten eine Reihe von Bearbeitungswerkzeugen, darunter Farbkorrektur, Audiomischung und Spezialeffekte. Adobe Premiere Pro ist beliebt für 10-Bit- und ProRes-Formate. Macht eine Sicherheitskopie eures Filmmaterials und organisiert es gut, damit bei der Nachbearbeitung alles glatt läuft.
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8. Stellt euer Team zusammen
Je nachdem, wie euer Team aussieht, müsst ihr euer Projekt entsprechend anpassen. Wählt eine einfache Idee, die euch realistisch erscheint, wenn ihr auf euch allein gestellt seid. Ist euer Projekt ausgefeilter, dann rekrutiert Hilfe für die technischen und künstlerischen Aspekte.
Es gibt zahlreiche Online-Plattformen, auf denen Techniker:innen und Schauspieler:innen ihre Mithilfe an Projekten unterschiedlicher Größe anbieten. So könnt ihr ein motiviertes Team mit geeigneten Profilen zusammenstellen. Denn zum Filmemachen gehört auch, Menschen zusammenzubringen und verschiedene Aufgaben zu delegieren.
9. Experimentieren – und üben, üben, üben
Das Filmemachen ist eine Kunst, die man beherrschen muss. Also scheut euch nicht, verschiedene Techniken, Einstellungen und Stile auszuprobieren. Nehmt euch auch genug Zeit, um aus jedem Projekt zu lernen und eure Fähigkeiten immer weiter zu verbessern. Das Nikon Film Festival ist eine hervorragende Möglichkeit zum Lernen, zum Abschließen von Projekten und zum Treffen leidenschaftlicher Menschen und Fachleute.
So optimiert ihr eure Nikon-Z-Kamera für Videoaufnahmen
Um das Beste aus eurer Nikon-Kamera herauszuholen, sind optimale Einstellungen für die Videoaufnahme von entscheidender Bedeutung.
Die Auflösung und die Bildrate einstellen
Um die Auflösung festzulegen, solltet ihr euch zunächst Gedanken darüber machen, was das endgültige Ergebnis sein soll. Wie groß soll die Datei sein? Nikon-Z-Kameras bieten verschiedene Auflösungs- und Bildratenoptionen. Mit der Nikon Z6III könnt ihr bis zu 6K/60p (RAW) und 5,4K/60p (YUV) aufzeichnen, um unverfälschtes Filmmaterial direkt von der Kamera zu erhalten. Für Videos in sozialen Netzwerken könnt ihr Hochformate in HD erstellen. Mit der Z8 und der Z9 gelingt es mühelos, mit bis zu 8K filmen.
Stellt die Bildrate so ein, dass sie dem gewünschten Aussehen entspricht. Für eine filmische Qualität ist 4K mit 25 Bildern pro Sekunde ideal. Wenn ihr einen Zeitlupeneffekt erzielen möchtet, könnt ihr euch für Full HD mit 120 Bildern pro Sekunde entscheiden (siehe Video oben zu den Bildraten auf der Z6III). Navigiert im Menü zu den Videoeinstellungen, um die gewünschte Auflösung und Bildrate auszuwählen.
Verwendet N-Log für mehr Flexibilität bei der Postproduktion
Mit eurer Nikon Z6III oder Nikon Z8 könnt ihr das Format „NLog“ auswählen. Damit nimmt die Kamera in einem großen Dynamikumfang auf und bewahrt mehr Details in den Lichtern und Schatten. In der Postproduktion erhaltet ihr so flexiblere Möglichkeiten fürs Color Grading – und damit eine vielseitigere und hochwertigere Arbeitsgrundlage.
Wenn ihr nicht mit 10-Bit N-Log aufnehmen könnt, könnt ihr mit Picture Control das Erscheinungsbild eures Videos feinabstimmen. Ihr könnt aus Voreinstellungen wie Standard, Neutral, Brillant oder Ausgewogen wählen. Für maximale Flexibilität bei der Nachbearbeitung wird häufig die Option „Ausgewogen“ empfohlen, da sie mehr Details in den Lichtern und Schatten beibehält. Die Picture-Control-Konfiguration könnt ihr im Aufnahmemenü anpassen.
Weißabgleich
Ein präziser Weißabgleich ist entscheidend für natürlich wirkende Farben in eurem Filmmaterial. Ihr könnt euch natürlich bei eurer Nikon-Z-Kamera auf den automatischen Weißabgleich verlassen. Für eine bessere Konsistenz mehrerer Aufnahmen ist es sinnvoll, Voreinstellungen wie „Kunstlicht“ („Incandescent“), „Leuchtstofflampe“ („Fluorescent“) und „Tageslicht“ („Daylight“) zu nutzen.
Für noch mehr Präzision könnt ihr die Farbtemperatur manuell über die Kelvin-Einstellung anpassen oder einen benutzerdefinierten Weißabgleich mit einer Grau- oder Weißkarte vornehmen. So stellt ihr sicher, dass die Farben unabhängig von den Lichtverhältnissen naturgetreu bleiben. Ihr könnt dies im Aufnahmemenü unter Weißabgleich einstellen.
Graufilter nutzen
Graufilter bzw. Neutraldichtefilter (ND-Filter) sind unerlässlich, um bei hellen Lichtverhältnissen eine geringe Tiefenschärfe zu erhalten. Graufilter reduzieren die in das Objektiv einfallende Lichtmenge. Ihr könnt also offenere Blenden und längere Verschlusszeiten verwenden, ohne dass eure Aufnahmen überbelichtet werden. Oben seht ihr den Unterschied, wenn man mit einem Polarisationsfilter durch eine Autoscheibe filmt.
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Achtet auf Akku und Speicher
Videoaufnahmen verbrauchen viel Strom und Speicherplatz. Vergewissert euch, dass eure Akkus voll aufgeladen sind, und habt unbedingt Ersatzakkus zur Hand. Verwendet große, schnelle SD- oder XQD-Karten, damit euch während der Aufnahme nicht der Speicherplatz ausgeht.
Mit der Z6III könnt ihr auch ein Power-Akkupack MB-N14 für 1,9x mehr Betriebszeit mit zwei Akkus im Griff verwenden.
Zum Vorbereiten eurer Nikon-Z-Kamera für die Videoaufnahme gehört mehr als nur das Drücken der Aufnahmetaste. Wenn ihr das Objektiv mit Bedacht auswählt, die Einstellungen anpasst und auf die Ton- und Bildqualität achtet, könnt ihr eure Videoproduktion auf ein professionelles Niveau heben. Kamera, Licht, Action!
Weitere Informationen über das Nikon Film Festival findet ihr hier.