Wilden Tieren in die Augen sehen mit der Nikon Z 7II

Konsta Punkka Natur und Tiere17 Jan. 20237 Minuten Lesezeit
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Tierfotograf Konsta Punkka bringt uns die Natur näher und lässt uns an seinen Erfahrungen beim Fotografieren von Bären und Wölfen an der finnisch-russischen Grenze teilhaben. Konsta Punkka erläutert, wie man die Kamera versteckt, mit Fernauslösung fotografiert und einen Ansitz nutzt.

Ich fotografiere seit sieben Jahren wilde Tiere in Finnland, insbesondere Säugetiere. Zu meinen Motiven gehören Füchse und Elche ebenso wie Wölfe und Bären. Als ich die Gelegenheit erhielt, die Nikon Z 7II mit Objektiven der Z-Serie zu testen, fiel meine Wahl sofort auf ein Wolfsrudel hier in Ostfinnland. Insbesondere auf zwei neue Wölfe, die in das Rudel geboren wurden.

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Scheue Tiere fotografieren

Wölfe oder Bären in Finnland kann man nur von einem Ansitz aus fotografieren. Ein Ansitz ist ein hölzerner Verschlag mit Öffnungen für Kameras in der Wand und verspiegelten Fenstern, sodass Tiere beobachtet werden können, ohne sie zu stören. Ich hatte geplant, einige Tage in den Ansitzen zu verbringen und abzuwarten, was die Natur für uns bereithält.

 

Am ersten Tag habe ich mich für einen Ansitz in der Nähe eines Sumpfgebiets entschieden. Ich hatte große Hoffnungen, da in den letzten Tagen häufiger Bären und Wölfe in der Gegend gesichtet worden waren. Nach einigen Stunden Wartezeit kam der erste Bär. Ich hatte mein NIKKOR 400mm f/2.8 TC VR S an der Nikon Z 7II angebracht. Ich habe die Kamera langsam bewegt und die ersten Aufnahmen des Bären gemacht.

Porträtaufnahmen von wilden Tieren in ihrer natürlichen Umgebung

Ein Objektiv mit langer Brennweite ist eine wichtige Voraussetzung, wenn man Porträts von Bären und Wölfen aufnehmen möchte, die bis zu 100 m vom Ansitz entfernt sein können. Ich verwende meist zunächst den Einzelautofokus mit Punktmessung und lege dann den Bildausschnitt fest. Hier wusste ich jedoch nicht, wohin sich der Bär bewegen würde. Daher habe ich den kontinuierlichen Autofokus verwendet, um ihn im Fokus zu behalten, während er durch die Büsche lief. Ich habe auch den Augen-AF der Nikon Z 7II ausprobiert. Dieser hat besonders bei den Wölfen hervorragend funktioniert.

Planung ist alles

Ich hatte im Ansitz ein 1:2,8-Objektiv mit 400 mm Brennweite an meiner Nikon Z 7II angebracht, wollte jedoch auch einige Weitwinkelaufnahmen der Bären und Wölfe machen. Deswegen habe ich meine zweite Nikon Z 7II mit dem neuen NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 auf einem Stativ montiert, um diese ferngesteuert vom Ansitz aus auszulösen.

Ich hatte das Stativ mit ein paar Blättern und Zweigen versteckt und die Kamera dorthin gerichtet, wo die Tiere oft vorbeikommen. Ich habe den Bluetooth-Modus der Nikon Z 7II aktiviert, sodass ich die Kamera mit der SnapBridge-App steuern konnte. Zurück im Ansitz konnte ich die Kamera über die App aufwecken und ferngesteuert auslösen, sobald Tiere in der Nähe waren.

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Da die Dämmerung zu dieser Jahreszeit ziemlich kurz ist, habe ich die Zeitautomatik verwendet. Damit kann ich die Blende wählen, während die Kamera Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit passend zu den momentanen Lichtverhältnissen festlegt. Wir haben sechs Stunden im Ansitz verbracht, ohne dass wir die Position ändern oder die Akkus wechseln konnten. SnapBridge war absolut problemlos zu verwenden, obwohl sich die Kamera die ganze Zeit im Ruhezustand befand. Zudem war die Akkukapazität einfach beeindruckend.

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Nach einem erfolgreichen ersten Tag mit einigen Bären und Wölfen haben wir beschlossen, die Location zu wechseln und an einem Teich in der Nähe noch andere Aufnahmen der Tiere zu machen. Dort bekamen wir eine richtige Show zu sehen!

Ein ganzes Wolfsrudel kam an die neue Location. Die Tiere haben am Teich gespielt und sind durch den ganzen Sumpf gelaufen. So viele Wölfe hatte ich noch nie vor der Linse. Ich hatte wieder 400-mm-Objektiv an der Nikon Z 7II und auf der anderen Seite des Teichs eine ferngesteuerte Kamera mit Weitwinkelobjektiv (14–24 mm, 1:2,8) platziert.

Nach einigen Stunden und Hunderten Aufnahmen von Wölfen habe ich plötzlich einen Steinadler in der Nähe landen sehen. Ich habe schnell vom Einzelautofokus zu kontinuierlichem Autofokus mit 3D-Tracking gewechselt, damit ich so viel wie möglich vom Flug dieses majestätischen Adlers einfangen konnte. Die Nikon Z 7II hat den Steinadler während der gesamten Flugsequenz perfekt im Fokus gehalten, obwohl er zwischen Bäumen hindurch geflogen ist.

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Letztendlich gehörten die beiden Tage im finnisch-russischen Grenzgebiet zu den erfolgreichsten, die ich mit einem Wolfsrudel hatte. Nahaufnahmen und viel Action – es hätte nicht besser sein können.

Die Akkukapazität der Nikon Z 7II hat sich während der zwei Tage im Ansitz bewährt. Dank der jetzt doppelt so hohen Rechenleistung konnte ich schneller fokussieren und habe nichts verpasst. Durch die beiden Kartenfächer war reichlich Speicherplatz vorhanden, sodass kein Puffer notwendig war. Ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug mit dieser Ausrüstung.

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Wilden Tieren in die Augen blicken

Begleitet Konsta Punkka an die finnisch-russische Grenze.

Weitere Tipps gefällig? Hier sind einige Tipps von der Nikon School

Die Nikon Z 7II mit ihren zwei Expeed-6-Prozessoren zeichnet sich durch einen leistungsstarken und flexiblen Autofokus aus, der insbesondere auch bei schwachem Licht beeindruckt. Hier einige kurze Tipps für die ersten Versuche mit den unterschiedlichen AF-Modi:

  • Der Einzel-AF mit 493 AF-Messfeldern ist der richtige Modus für unbewegte Motive. Der Fokus lässt sich genau dort im Bildausschnitt platzieren, wo man ihn möchte, ohne dass erst fokussiert und dann der Bildausschnitt neu ausgewählt werden muss. Bei Motiven, die sich relativ langsam bewegen, wie ein von einem Baum fallendes Blatt, sollte von »AF-S« (Einzelautofokus) zu »AF-C« (kontinuierlicher Autofokus) gewechselt und der Auslöser halb gedrückt gehalten oder die AF-On-Taste verwendet werden. Die Kamera verfolgt die Bewegung, solange sich das Motiv in einem aktiven Fokusmessfeld befindet.
  • Die Nikon Z 7II bietet viele Möglichkeiten zur Verfolgung bewegter Motive, darunter die automatische und dynamische Messfeldsteuerung sowie Fokusmodi mit großem und kleinem Messfeld. Wenn sich Motive bewegen, sollte AF-C und dann einer der Modi »Auto Area« (Autobereich) ausgewählt werden, je nach Motiv entweder Augen-AF für Menschen oder Tiere.
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  • Für mehr Flexibilität oder für das Filmen anderer Motive als Menschen oder Tiere müssen die Einstellungen nicht verändert werden. Durch Drücken der »OK«-Taste auf der Rückseite der Kamera können Motive mithilfe des AF-Modus für die Motivverfolgung verfolgt werden. Durch den Sucher oder auf dem hinteren Display ist nun ein weißes Feld zu sehen, das mit dem Multifunktionswähler auf der Rückseite der Kamera oder einfach durch Antippen des Motivs auf dem Touchscreen bewegt werden kann. Das Kästchen wird gelb und verfolgt das gewählte Motiv, während sich dieses durch den Bildausschnitt bewegt. Durch Drücken der »OK«-Taste kann die Verfolgung beendet und durch erneutes Ansetzen des AF-Felds ein anderes Motiv ausgewählt werden. Der Wechsel zurück zur Augen-/Gesichtserkennung ist durch das Drücken der »-«-Taste neben dem unteren Rand des Touchscreens möglich.

  • Die AF-ON-Taste der Kamera der Z-Serie ermöglicht den sogenannten Back-Button-Fokus. Mit dieser Methode lassen sich besonders bei Motiven in schneller Bewegung mehr Aufnahmen mit richtigem Fokus erzielen. So werden die höheren Bildraten sowie die höhere Pufferleistung der Z 6II oder der Z 7II voll ausgenutzt. Durch kontinuierliches Drücken der »AF-ON«-Taste erfolgt die Fokussierung über diese Taste an der Rückseite. Während die AF-ON-Taste gedrückt gehalten wird, dient der Auslöser jetzt zur Bildaufnahme. Um das Autofokussystem der Z-Serie optimal zu nutzen, kann im Menü »Individualfunktionen« die Nachführempfindlichkeit angepasst werden, um festzulegen, wie lange die Kamera das Motiv im Fokus behält.

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