Solli Kanani on how to keep your viewers hungry for more – plus food photography camera settings for beginners

Solli Kanani What I’ve learned as07 Nov. 20244 Minuten Lesezeit
Solli Kanani assets for Nikon magazine 'Elevating food macro photography'

In der neuen Folge unserer Serie „Was ich gelernt habe“, in der die Besten der Branche ihre Dos und Don’ts preisgeben, verrät Foodfotografin Solli Kanani ihre Top-Tipps

Die gelernte Ingenieurin Solli Kanani folgte ihrer Leidenschaft für die Kunst. Heute macht sie sich in der Foodofotografie einen Namen. Die Nikon-Ambassadorin, die in den Jahren 2021, 2022 und 2023 als Pink-Lady-Foodfotografin des Jahres (Pink Lady Food Photographer of the Year) in die engere Wahl kam, arbeitet für Zeitschriften und eine Reihe von Kund:innen, von Le Creuset bis zu Electrolux. Mit dem Nikon Magazin spricht sie über die Arbeit mit künstlichem Licht, die Komposition und die optimale Nachbearbeitung.

Still Life: Mit einer Softbox experimentieren

Für Fotos, die an Stillleben aus der Renaissance erinnern, verwendet Solli eine Softbox mit Wabengitter. Damit schränkt sie die Ausbreitung des Lichts ein, wie zum Beispiel auf dem Foto unten. „Ich platziere den Blitz auf der rechten oder linken Seite der Szene – je nachdem, wo das Licht auf das Motiv treffen soll“, erklärt sie. „Im Hintergrund steht eine schwarze Schaumstoffplatte, um das Licht zu absorbieren und mehr Schatten in die Szene zu bringen. Bei diesem Foto waren meine Einstellungen f/2,1, ISO 200 und eine Verschlusszeit von 1/50 Sekunde.“

Top-Tipp: Solli verwendet Godox-Blitzgeräte für die Fotografie und LED-Leuchten für Videos und Stop-Motion-Animationen.

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Solli Kanani
AmbassadorFood Photography
Das steckt in der Kameratasche
Solli Kanani assets for Nikon magazine 'Elevating food macro photography'
Z8 + AF-S NIKKOR 85mm f/1.4G, 1/50 s, f/2.2, ISO 200, © Solli Kanani
Lasst euch auf Wochenmärkten inspirieren

„Lebensmittelmärkte unterm freien Himmel bieten ganz andere Möglichkeiten für die Bildkomposition“, erklärt Solli. „Anstatt Essen in einem Studio zu fotografieren, dokumentiere ich lieber den Moment, in dem ich die Person mit den Lebensmitteln treffe. Oft ist es noch früh am Morgen, wenn die Verkäufer:innen ihre Stände aufbauen. Da ist das Licht schön weich.

Ich liebe es, die Obst-, Gemüse- und Fischmärkte Siziliens zu besuchen. Es fühlt sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Fast wie eine Theaterszene. Ich könnte Stunden damit verbringen, die Fischer zu beobachten, die ihre Fische und den Fang des Tages verkaufen. Das finde ich faszinierend.“

Solli Kanani assets for Nikon magazine 'Elevating food macro photography'
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Z8 + NIKKOR Z 50mm f/1.8 S © Solli Kanani. Links oben: 1/1000 s, f/2, ISO 200. Rechts unten: 1/1000 s, f/2.5, ISO 200
Seht euch fertige Fotos an, um eure Bildkomposition zu verbessern

„Ich liebe es, neue Dinge zu lernen“, erzählt Solli. „Ich analysiere meine Fotos recht häufig. Ich suche nach verbesserungsbedürftigen Bereichen und überlege mir, wie ich das Bild anders hätte aufnehmen können.“

Strukturen in Adobe Lightroom betonen

Bei der Nachbearbeitung sind Lichter, Schatten, Struktur und Klarheit die wichtigsten Punkte, auf die es zu achten gilt. Bei Makroaufnahmen bleiben Lichter und Schatten oft unangetastet. Struktur und Klarheit hingegen werden oft hervorgehoben, um die Details von Gemüse, Obst und anderen Lebensmitteln zu betonen. „Ich arbeite an den Farben und passe bei Bedarf das Licht und die Schatten an“, erklärt Solli.

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Links unten: Z7II + NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S, 1/200 s, f/18, ISO 80 © Solli Kanani Rechts oben: Z6 + NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S, 1/125 s, f/16, ISO 250 © Solli Kanani
Denkt unkonventionell und seid kreativ

Auf einer Reise in die französische Hauptstadt hatte Solli die Idee, Macarons von Pierre Hermé Paris mit einen Strauß Chrysanthemen zu fotografieren. „Ich hatte ein paar Macarons in den Farben meiner Blumen gekauft“, erzählt sie. „Es war ganz schön schwierig, das Gebäck an seinem Platz zu halten, weil es zu schwer für die Blumen war. Es fiel immer wieder herunter! Am Ende habe ich endlich den richtigen Ausschnitt gefunden, bei dem dann alles zusammenpasste. Das Ergebnis seht ihr hier.“

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Z6 + NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S, 1/160 s, f/4, ISO 400 © Solli Kanani
Das richtige Equipment

„Die Z7II und Z8 sind aufgrund ihres geringen Gewichts meine Favoriten für die Food- und Reisefotografie. Meine D850 nehme ich gern für Landschaftsaufnahmen“, zählt Solli auf. „Für Makro- und Lebensmittel-Fotoshootings liebe ich das NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S und das AF-S NIKKOR 85mm f/1.4G (mit einem Bajonettadapter FTZ II). Für Porträts ist das NIKKOR Z 50mm f/1.8 S ideal.“

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Links oben: Z7II + AF-S VR Micro NIKKOR 105mm f/2.8 G IF ED + Mount Adapter FTZ, 1/200 s, f/8, 100 ISO, ©Solli Kanani. Rechts unten: Z6 + NIKKOR Z 35mm f/1.8 S, 1/200 s, f/13, 200 ISO, ©Solli Kanani.
So geht’s: Erste Schritte in der Foodfotografie

Ganz gleich, ob für Instagram, euren Blog oder kommerzielle Zwecke: Die Top-Tipps des Nikon Magazins erleichtern euch den Einstieg in die Foodfotografie.

Die richtigen Einstellungen

ISO, Verschlusszeit und Blende steuern die Belichtung – und ihre Kombination ändert sich je nach verfügbarem Licht. Die folgenden Einstellungen sind ein guter Ausgangspunkt. Doch denkt daran, sie für die richtige Belichtung anzupassen.

ISO-Empfindlichkeit

  • ISO regelt die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors.
  • Mit einer niedrigen ISO-Einstellung (100 bis 400) vermeidet ihr Körnung, was ein klares Bild ergibt.
  • Ein erhöhter ISO-Wert ist nur bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Stativ nötig. ISO 1600 sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden.

Belichtungszeit

  • Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Sensor der Kamera dem Licht ausgesetzt ist.
  • Wenn ihr aus der Hand fotografiert, wählt eine Verschlusszeit von mindestens 1/125 Sekunde oder kürzer (z. B. 1/250–1/1000), um Verwacklungsunschärfen zu vermeiden.
  • Mit einem Stativ kann die Verschlusszeit länger ausfallen, zum Beispiel 1/30 oder 1/60.

Blende

  • Die Blendeneinstellung bestimmt, wie scharf oder unscharf das Bild ist. Ein kleinerer Blendenwert (f/2,8 oder f/4) lässt den Hintergrund verschwimmen, während das Motiv scharf bleibt – perfekt für Nahaufnahmen.
  • Umgekehrt sorgt ein größerer Blendenwert wie z. B. f/8 oder f/11 dafür, dass ein größerer Teil des Motivs scharf abgebildet wird. Das ist für Flatlays und Aufnahmen mit mehreren Objekten ideal.

AF-Modi

  • Die Autofokus-Modi (AF) können eure Arbeit vereinfachen.
  • Verwendet für statische Aufnahmen die Einzelfeldsteuerung (AF-S), um zum Beispiel den Hauptbestandteil einer Speise oder die Beilage auf einem Gericht präzise zu fokussieren.
  • Für Action-Aufnahmen, wenn ihr etwas gießt oder bestreut, wählt möglicherweise Kontinuierlicher AF (AF-C). Dann werden bewegte Motive scharf gehalten.

Weißabgleich

  • Der Weißabgleich sorgt dafür, dass die Farben auf euren Fotos natürlich wirken. Wählt die Einstellung je nach Lichtquelle.
  • Für Tageslicht durchs Fenster nehmt ihr Tageslicht“ („Daylight“).
  • Macht ihr Fotos in einer Küche oder einem Restaurant mit warmem Licht, wählt ihr Kunstlicht“ („Tungsten“).
  • Für gemischte Lichtverhältnisse eignet sich am besten Automatisch“ („Auto“). Damit stellt die Kamera von selbst den besten Weißabgleich für die herrschenden Lichtverhältnisse ein.

RAW oder JPEG

  • Das Fotografieren im RAW-Format bietet mehr Flexibilität bei der Nachbearbeitung: Dann kann man Belichtung, Weißabgleich und andere Einstellungen auch später noch anpassen, ohne dass die Bildqualität darunter leidet.
  • JPEG-Dateien sind kleiner und lassen sich leichter mit anderen teilen, bieten aber weniger Bearbeitungsspielraum.
  • Die besten Ergebnisse erzielt man immer mit RAW.

Das Licht einrichten

Natürliches Licht

  • Tageslicht durch ein nach Norden zeigendes Fenster ist perfekt für die Foodfotografie. Macht eure Aufnahmen in der Nähe des Fensters, sodass das Licht seitlich auf euer Motiv fällt.

Blitzlicht-Einstellungsmodi

  • Wenn kein natürliches Licht zur Verfügung steht, verwendet ein externes Blitzgerät mit einem Diffusor (z. B. einer Softbox), um das Licht weicher zu machen. Vermeidet den integrierten Blitz der Kamera, da er dunkle Schatten und harte Lichter erzeugt.

Die Wahl des Bildausschnitts

Drittel-Regel

Platziert euer Hauptmotivelement außerhalb der Bildmitte und auf den Gitterlinien des Bildschirms, um ein dynamischeres Bild zu erhalten.

45-Grad-Winkel

Dieser Winkel funktioniert bei den meisten Motiven hervorragend und zeigt eine vertraute Essensperspektive.

Überkopf

Macht eure Aufnahmen bei flachen Motiven wie Pizza oder einer verzierten Obsttorte von oben, um einen kreativeren Blickwinkel zu erhalten.

Mit diesen Tipps und regelmäßigem Üben gelingen euch im Handumdrehen appetitliche Foodaufnahmen.

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