Eine Hochzeitsreportage fotografieren

Wie die Fliege an der Wand

„Wenn ich Hochzeitsfotografie mache, gehören 90 Prozent der Zeit der Reportage“, sagt Frøydis. „Ich bin wie die Fliege an der Wand, während ich den Tag dokumentiere.“ Der Barockkünstler Rembrandt, dessen Gemälde für den Einsatz von Licht bekannt sind, hat ihre Arbeit künstlerisch stark beeinflusst. „Paare buchen mich, weil ich Porträts künstlerisch gestalte und dabei die Landschaft einschließe – ich mache ein Kunstwerk für die Wand“, erklärt sie.

Ein kurzes Scrollen durch die Instagram-Seite von Frøydis zeigt, dass ihre Hochzeitsfotografie weit entfernt vom durchschnittlichen Gruppenfoto ist. Oft dunkel und gesättigt, kann Frøydis’ Fotografie als Nordic Noir beschrieben werden, inspiriert von Fjorden und Bergen in Norwegen, in deren Umgebung sie aufwuchs.

„So zeige ich Licht“, erklärt Frøydis. „Licht zieht dich ins Foto, aber um das Licht zu bekommen, brauchst du auch den Schatten.“

Landschaften einen eigenen Dreh geben

Die Westküste Spaniens unterscheidet sich ein wenig von den imposanten norwegischen Bergen. Auf der Tour mit der neuen Z 8, um Nikons Serie The Movement aufzunehmen, sagt die Nikon-Ambassadorin, man müsse an Landschaften mit einem eigenen individuellen Ansatz herangehen.

„Ich könnte überall, mitten in London, ganz urban fotografieren. Aber ich gebe meinen Bildern diesen letzten Schliff. Dabei baue ich die Gebäude in meine Bearbeitung ein – ich finde einen bestimmten Ort und gestalte das Bild eher wie ein Gemälde.“

Habt keine Angst, euch zu bewegen und die Dynamik der Landschaft zu nutzen, um die herrliche Romantik des Paares einzufangen.

„Ich habe immer eine Vision, wenn ich das Foto mache“, fügt sie hinzu. „Ich kann sofort sehen, wenn die Landschaft nicht zu dem passt, was ich mir vorstelle. Dann bewege ich mich einfach ein paar Meter weiter, bis ich die Szene finde, die ich bereits im Kopf habe.“

Mit Stilen experimentieren

Es ist wichtig, einen Stil zu finden, für den ihr brennt und den ihr euch zu eigen machen möchtet. Frøydis arbeitet seit vielen Jahren daran, den Stil zu finden, den sie liebt – einen, den ihre Kunden ebenfalls lieben.

„Ich bin schon so viele Jahre im Geschäft“, sagt sie. „Es klingt wie ein Klischee, aber deine Fotos müssen von innen kommen. Du musst mutig genug sein, nach innen zu schauen, um den wahren Fotografen in dir zu finden.“

Sich von Stereotypen lösen

Es gibt keinen Leitfaden für die Hochzeitsfotografie. Wenn ihr euren Stil wirklich zeigen wollt, dann löst euch von Stereotypen und definiert eure Vision. „Ich nehme selten Ringe oder Details auf“, erklärt Frøydis. „In der Hochzeitsbranche gibt es häufig eine ganze Liste mit Dingen, die man machen sollte, wie Gruppenaufnahmen und dergleichen. Natürlich mache ich auch diese Fotos, wenn das Paar es will. Aber wenn mich keiner darum bittet, komme ich nicht auf die Idee.“

Natürlich müsst ihr auch auf die Wünsche der Kunden eingehen. Vergesst also nicht, euch mit dem Paar zusammenzusetzen, um eure Vision zu erklären und zu erfahren, was das Paar gerne hätte.

Frøydis plaudert vor dem großen Tag oft lange mit der Braut. „Für eine Braut, die ihr Kleid nicht schmutzig machen will, bin ich nicht die richtige Fotografin, denn ich bringe die Braut in die Natur oder in den Regen – so bin ich nun mal. Um Fotos, wie auf meiner Instagram-Seite zu bekommen, dürft ihr keine Mühen scheuen.“

Requisiten einsetzen

Requisiten können verwendet werden, um die Romantik eines Paares hervorzuheben. Natürliche Requisiten wie Blätter und Blumen können dazu beitragen, den Bildausschnitt besser zu gestalten und dem Paar etwas in die Hand zu geben. Angst, dass eine Requisite zu viel sein könnte? Es ist ein Balanceakt.

„Ihr werdet es erst wissen, wenn es soweit ist, wenn ihr in die Kamera schaut und denkt: Das ist nicht in Ordnung. Und bei Paaren, die Wünsche haben und bestimmte Dinge wollen, würde ich einfach ein paar mehr Fotos machen. Ich würde ihnen nie sagen, dass es nicht gut aussieht.“, sagt Frøydis. „Ich würde mir nur denken: Okay, das wird nicht so, wie ich es will. Wenn ich dann eine andere Idee habe, werde ich sie direkt äußern. Manchmal habe ich all diese Ideen für Dinge, die toll aussehen würden. Aber in dem Moment, in dem ich in die Kamera schaue, kann ich sehen, dass es nichts wird.“

Mehr über Frøydis’ Verwendung von Requisiten erfahrt ihr hier.

Schnappt euch eine Kamera, die beides kann!

Spiegellose Kameras sind sowohl für Videos als auch für Fotos geeignet, und Frøydis wechselt oft zwischen kleinen Filmsequenzen und Fotos. So fängt sie den Rhythmus der Hochzeit ein.

Unterwegs mit der Z 8 war sie von der ISO-Leistung und dem Augen-AF der neuen Kamera begeistert. „Bei der ISO muss ich mir keine Sorgen um Aufnahmen im Dunkeln machen. Und dank der Bildstabilisation im spiegellosen System und dem Autofokus-Tracking kann ich aus der Hand fotografieren und erhalte immer perfekte Fotos“, erzählt sie.

„Der Autofokus ist besser als alles, was ich bisher gesehen habe. Er ist revolutionär und liefert gestochen scharfe Fotos.“

Denkt daran, dass ihr ein Vermächtnis schaffen wollt

Die Hochzeit eines Paares ist ein einmaliges Ereignis. „Je älter ich werde, desto mehr denke ich über das Vermächtnis nach“, lächelt Frøydis. „Ein Bräutigam, den ich vor kurzem fotografiert habe, hat seine Mutter einige Monate nach der Hochzeit verloren. Das hat mich wirklich hart getroffen, weil ich während der Hochzeitsvorbereitungen so nah an der Familie dran war.

Man ist da, um einen besonderen Tag zu fotografieren – aber auch, um einen Moment einzufangen und festzuhalten.“