Breaking: Tanzen fotografieren mit der Nikon Z6III

Little ShaoSport und Action 09 Juli 20246 Minuten Lesezeit
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Die Verbindung zu den Tänzern, niedrige Aufnahmewinkel und lange Verschlusszeiten sorgen für neue Höhen bei der Tanzfotografie – erklärt Sport- und Actionfotograf Little Shao

„Ich möchte mit meiner Arbeit als Fotograf die Fähigkeiten und die Kreativität der Tänzer zeigen“, sagt Little Shao. Der Nikon Ambassador und Tänzer hat schon mit einer Vielzahl von Marken und Sportvereinen wie Red Bull oder dem Fußball-Club PSG zusammengearbeitet hat. Seinen Sport – Breaking (früher Breakdance) und Freerunning – möchte er auf seinen Fotos mühelos aussehen lassen. „Physisch kommt der Körper hier an seine Grenzen“, fügt er hinzu. „Deshalb ist Breaking heute als internationale Sportart anerkannt.“

Diesmal hat er seine Heimat Paris gegen Kapstadt getauscht, um den Prompt „/Capture: everyday athletes, unexpected performances“ für die zweite Ausgabe der Nikon-Serie The Human Prompt zu bearbeiten. In einem Gespräch mit dem Nikon Magazin teilt Little Shao seine besten Tipps für besser Bilder vom Tanzen.

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©Jarno Schurgers
Die Codes von Breaking

„Breaking-Fotografie ist wie das Fotografieren einer Kunstform innerhalb einer Kultur mit eigenen Codes“, erklärt Little Shao. „Es ist wichtig, sich in dieses Umfeld hineinzudenken. Das Vokabular zu lernen, die Namen der Bewegungen und die korrekte Durchführung, die Bedeutung der Handzeichen und wie man die ‚Freezes‘ des Tänzers einfängt: wenn der Körper in der Bewegung angehalten wird, oft im Gleichgewicht. Danach geht es darum, diese Bewegungen und Körpergesten einzufangen.“

Für eine kreative Atmosphäre sorgen

Für besondere Bilder könnt ihr die Athleten herausfordern, mal etwas anders zu machen. „Der Prompt „/Capture: everyday athletes, unexpected performances“ (Athleten des Alltags, unerwartete Leistungen) war eine schöne Reflexion darüber, wie man beim Fotografieren von Sportlern und ihrem Lebensstil kreativer werden kann“, sagt Little Shao. „Mir ging es darum, die Athleten aus ihrer Komfortzone heraus in eine kreative Umgebung oder Situation zu bringen.“

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Nikon Z6III + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 14 mm, 1/2500 sec, f/5.6, ISO 320 ©Little Shao
Fokus auf den Bildausschnitt

Der Bildausschnitt ist entscheidend. Auf dem Foto oben hat Little Shao den Bildausschnitt so gewählt, dass der Tänzer genau zwischen Himmel und Meer positioniert ist. „Beim Timing wollte ich vor allem die von hinten kommenden Wellen einfangen. Der Tänzer musste sich also genau dann bewegen, wenn das Wasser auf den Felsen traf, aber gleichzeitig der Gischt ausweichen“, erklärt er. „Wir mussten beide schnell arbeiten, zumal es für ihn sehr rutschig war.“

Experimentieren mit Blitzlicht

Little Shao wollte die Schatten auf dem Gesicht des Tänzers reduzieren und mehr vom farbenfrohen Himmel einfangen. Er verwendete ein Profoto B10-Blitzlicht, um das Gesicht hervorzuheben und den Himmel weniger dunkel zu machen. „Im Gegensatz zum Serienbildmodus hat man mit Blitzlicht zwar jedes Mal nur eine Aufnahme. Aber es hat gut funktioniert“, sagt er. „Ich denke, das zeigt auch die Reaktionsfähigkeit der Kamera, mit der sich der richtige Moment gut einfangen lässt.“

Fotografieren nach oben

„Breaking ist Luftakrobatik, aber die Tänzer sind sehr nah am Boden. Deshalb lohnt es sich, auch die Kamera nahe am Boden zu halten. So lässt sich Höhe erzeugen und man kann sich an ihre niedrige Position anpassen“, fügt der Ambassador hinzu. „Lass sie aussehen, als würden sie fliegen.“

Auf dem zweiten Foto (unten) ging Little Shao als Antwort auf den Prompt in einen Skateboardpark. „Hier lag meine Kamera auf dem Boden, der Bildschirm war geneigt. Mein Skateboarder kam von der rechten Seite“, erklärt er. Little Shao wählte den 3D-Tracking-Modus mit Motiverkennung und drückte auf den Auslöser, als der Sportler ins Bild kam. „Ich habe die Fotos fast blind gemacht – ich spürte einfach, wie das Motiv durchkam“, fügt er hinzu. „Ich konnte bei diesem Bild die Fähigkeiten der Nikon Z6III kennenlernen und habe gesehen, wie gut sie Motive in zufälliger Bewegung einfängt.“

Top-Tipp: Experimentieren mit verschiedenen Linsen für unterschiedliche Ergebnisse. Für dieses Bild verwendete Little Shao das NIKKOR AF-S Fisheye 8-15mm f/3.5-4.5E ED mit dem Mount Adapter FTZ II.

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Nikon Z6III + NIKKOR AF-S Fisheye 8-15mm f/3.5-4.5E ED, 14 mm, 1/1600 sec, f/4.5, ISO 200, ©Little Shao
1/1000 Sekunde und Autofokus mit 3D-Tracking verwenden

Um das Geschehen einzufrieren und ein Motiv scharf abzubilden, sollte die Verschlusszeit auf weniger als 1/1000 Sekunde eingestellt sein, rät Little Shao. „Bei der Blende könnte es – je nachdem, was man erreichen will – schwierig sein, mit einer Festbrennweite und offener Blende aus der Nähe zu fotografieren. Die Tänzer bewegen sich ständig. Da wird es schwierig, sie scharf zu stellen“, erklärt er. Für sein Foto des Tänzers in Kapstadt verwendete Little Shao Blende f/5.6, um eine größere Tiefenschärfe zu erhalten: „Mit f/5.6 und 3D-Tracking-Priorität fokussierte die Kamera nicht nur auf die Beine des Tänzers, sondern auch auf sein Gesicht. Es ist alles scharf, was wichtig ist.“

Mit den Tänzern vertraut werden

Wenn man in eine neue Branche einsteigt, ist es schwierig, sich zurechtzufinden und sein volles Potenzial auszuschöpfen. Noch ist man in diesem Umfeld völlig unbekannt. „Man sollte so respektvoll wie möglich sein“, erklärt Little Shao. „Nehmt Kontakt zu den Tänzern auf, sucht vor dem Treffen in ihren sozialen Medien oder im Internet Informationen über sie. Auch wichtig: Während des Fotoshootings ihnen die Aufnahmen zeigen und sie fragen, welches ihnen am besten gefällt. So werden sie sich mehr engagieren und ihre Bewegungen oder Posen verbessern, um ein besseres Foto zu erhalten.“

Die Energie der Tänzer sparsam einsetzen

Man sollte die Tänzer nicht mit immer mehr Forderungen überanstrengen. Es ist besser, sie anzuleiten und nach ihren besten und typischen Moves zu fragen. „Am besten ist es, Energie zu sparen und ihr Vertrauen zu gewinnen – damit sie sehen, dass man weiß, was man tut“, fügt Little Shao hinzu.

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©Jarno Schurgers
Die Nikon Z6III im Test

Was war dabei dein erster Eindruck von der Z6III?

„Wenn ich filme und fotografiere, wird meine Kamera zur Verlängerung meiner Hand. Die Z6III passt hervorragend und es gibt keinen Unterschied darin, was man im echten Leben und in der Kamera sieht. Sie ist viel reaktionsfreudiger und schneller als die Z6II und der elektronische Sucher ist viel heller. Die Qualität, die Farben, der Dynamikbereich, alles an dieser Kamera ist ein kleiner Bruder der Z8.“

Wie war das Zeitlupenvideo?

„Ich habe die Zeitlupe mit 240 Bildern pro Sekunde in Full HD ausprobiert. Die Bildrate ist doppelt so hoch wie vorher, und die Zeitlupe hat eine ganz neue Dimension erreicht. Für Content Creators ist die Möglichkeit, die Bildrate zu erhöhen, großartig. Darauf habe ich schon lange gewartet.“

Welche Objektive hast du verwendet?

„Das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena und NIKKOR AF-S Fisheye 8-15mm f/3.5-4.5E ED mit dem Adapter FTZ II.“

Wie hat sich die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen geschlagen?

„Ich fotografiere ständig in dunkler Umgebung – bei Konzerten und Tanzwettbewerben – daher ist der Autofokus bei schwachem Licht entscheidend. Ich wollte die Kamera so stark wie möglich beanspruchen. Aso sagte ich meinem Tänzer, dass wir dorthin gehen würden, wo es fast kein Licht gibt. Er sprang in die Luft und war perfekt fokussiert.“

Für wen empfiehlst du diese Kamera?

„Wenn du direkt loslegen willst und deine Fotografie auf ein neues Niveau heben willst – ohne auf Qualität oder Technologie verzichten zu müssen. Diese Kamera eignet sich für alles: von der Street Photography über Porträts bis hin zu Action und Sport. Ich weiß, dass viele meiner Instagram-Follower atemberaubende Action-Aufnahmen machen wollen. Diese Kamera wird ihnen helfen, noch kreativere Bilder zu produzieren.“

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