Zeitlos unterwegs mit der Nikon Z f – Teil 2

Nikon Team Reportagen und Straßenfotografie31 Okt. 20237 Minuten Lesezeit
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Sechs Fotograf:innen aus ganz Europa haben die Aufgabe, eine zeitlose Bildserie mit den neuen Monochrom-Funktionen der Nikon Z f zu erstellen. Sie verraten uns ihre Techniken für Bildausschnitt und Beleuchtung mit der neuen Nikon Z f

Nikons neue Serie „Standing the Test of Time“ fordert sechs Fotograf:innen in ganz Europa heraus, Licht, Raum und Tiefe zu nutzen, um uns auf eine Reise durch die Zeit mitzunehmen, ausgerüstet mit der neuen Nikon Z f. Im ersten Teil dieser zweiteiligen Serie stellen wir den Street Photographer Maximilian Streich, die Reise- und Architekturfotografin Helin Bereket und die Beauty- und Selbstporträtistin Johanna Herrstedt vor. Im zweiten Teil sprechen wir mit dem Filmfotografen Théo Gosselin, der Porträt- und Landschaftsfotografin Maud Chalard und dem Street Photographer Ben Moore.

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Théo Gosselin und Maud Chalard, cinematische Fotografie sowie Porträt- und Landschaftsaufnahmen

Paris, Frankreich

@theogosselin und @maudchalard

Das Ehepaar Théo Gosselin und Maud Chalard arbeitet sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander. Hier unterhält sich Théo mit dem Nikon Magazin.

Warum ist es wichtig, in „zeitlosem“ Schwarz-Weiß zu fotografieren?

Schwarz-Weiß erinnert an einige der wichtigsten Momente des 20. Jahrhunderts. Wenn ich an Schwarz-Weiß-Fotografie denke, sehe ich Bilder vom D-Day im Jahr 1944 von Robert Capa, ich sehe Phan Thi Kim Phuc während des Vietnamkriegs laufen, Lover in Paris von Doisneau oder James Dean in Manhattan in den 1960er-Jahren. Es gibt viele Klassiker, die für immer mit der Schwarz-Weiß-Fotografie verbunden sind.

Für die meisten Menschen sind Schwarz-Weiß-Fotografien ein Teil der Vergangenheit, der Zeit vor der Farbfotografie. Sie lassen alles zeitlos wirken. Es ist wichtig, zeitlose Schwarz-Weiß-Fotos zu machen, weil sie den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Fantasie einzusetzen. Man denkt eher über die Geschichte hinter dem Foto nach. Wer? Wann? Wo? Die Betrachter können sich ihre eigenen Geschichten ausdenken, die wahre Geschichte entdecken und natürlich einfach das schöne Kunstwerk bewundern.

Sag doch kurz etwas zur Z f. Wie fandst du die neuen Schwarz-Weiß-Funktionen?

Die Kamera liefert eine erstaunliche Leistung: Schwarz-Weiß sah wunderschön aus. Und der Wechsel von unserer D850 war leicht. Wir haben direkt in Schwarz-Weiß gearbeitet, was ein enormer Vorteil ist. Es hilft, sich zu konzentrieren und das beste Licht und die besten Einstellungen für schöne Schwarz-Weiß-Bilder zu finden.

Wie unterscheidet sich die Wahl des Bildausschnitts in Schwarz-Weiß von Farbe?

In Schwarz-Weiß konzentrieren sich meine Augen mehr auf Kontraste, Bereiche und Linien. Schwarz-Weiß funktioniert wie eine Zeichnung: Ohne die Hilfe von Farben zum Zeichnen des Motivs muss ich das Bild mit dunklen und hellen Bereichen versehen, damit die Augen sich auf bestimmte Teile des Bildes konzentrieren können. Als Leitfaden dienen Linien und Licht, die das Bild aufbauen, ohne es zu grau oder zu flach zu machen. Unscharfe Bereiche sind ebenfalls wichtig, denn die Schärfe lässt besondere Details aus dem Bild herausragen.

Was ist dein Hauptziel bei der Schwarz-Weiß-Fotografie?

Mit meinen Schwarz-Weiß-Fotografien möchte ich Emotionen, Nostalgie und ein Gefühl der Zeitlosigkeit hervorrufen – ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, Zeitbezüge (wie Telefone, neue Autos, Fernsehen und dergleichen) zu vermeiden. Ich liebe es, wenn Leute denken, meine Bilder seien in den 1970er Jahren aufgenommen worden! Ich spiele gern mit der Zeit. Es ist immer interessant, Bilder aus einer bestimmten Epoche nachzustellen. Schwarz-Weiß-Bilder schaffen auch eine bestimmte Atmosphäre: eine Mischung aus Dunkelheit, Nostalgie und Schönheit. Mode, Journalismus, Kunst und Schwarz-Weiß-Fotografie sind Konstanten. Sie werden immer Teil der Fotografie sein.

Ben Moore, Architektur- und Straßenfotograf

London, England

@bemorephotos

Was bedeutet Zeitlichkeit für dich?

In dieser Branche ist die Zeit eine Herausforderung – es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein besseres Foto auftaucht. Ein Foto zu machen, das die Zeit überdauert und auch 10 oder 30 Jahre nach der Aufnahme noch aktuell ist, ist ein Traum aller Fotograf:innen. Ein Foto für die Ewigkeit zu machen, ist eine Möglichkeit, in die Geschichte einzugehen und ein fester Begriff zu werden. Wir alle sehnen uns nach Fotos, auf die Menschen immer wieder zurückgreifen und die trotzdem ein bestimmtes Gefühl vermitteln. So schafft man Kunst.

Wie erstellt man ein Foto, das die Zeiten überdauert?

Das ist nichts, was man mal eben so machen oder beschreiben kann. Man muss jede Gelegenheit nutzen, etwas nach besten Kräften zu schaffen. Kaum eine:r wird wohl denken, dass man sofort ein Vermächtnis schaffen wird. Meistens postet man ein Foto auf Instagram und erhält Likes, und dann zieht der Algorithmus weiter. Bleibt dran, zeigt weiter eure Arbeit her, und vielleicht schafft es eine ganz besondere Aufnahme. Man kann immer nur jeden Tag aufs Neue sein Bestes geben. Ihr könnt versuchen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen (z. B. mit Weitwinkel und Zoom oder Blitz), um das gewisse Etwas zu erhalten, das andere nicht haben. Letztendlich geht es darum, die Gelegenheiten zu nutzen und dann noch mehr daraus zu machen. Schaut über den Tellerrand hinau. Traut euch auf die nächste Ebene.

Man fotografiert oft mehr Gebäude als Menschen. Gibt es einen Unterschied zwischen der Zeitlosigkeit von Menschen und der von Gebäuden?

Das ist so ziemlich das Gleiche, denn Gebäude werden zu Denkmälern und Menschen reisen um die Welt, um sie zu sehen – stellt euch vor, ihr könntet im Inneren fotografieren, bevor ein Gebäude abgerissen wird! Ihr habt dann Fotos gemacht, die eine Geschichte und eine Zeit zeigen, die nie wieder aufgenommen werden kann. Also könnt ihr heute ein zeitloses Foto schaffen und Teil der Geschichte werden. London zum Beispiel hat sich mit all den neuen Gebäuden so sehr verändert – ein Foto zu machen, das Teil der Geschichte von Londons Wachstum wird, ist sehr aufregend.

Und wie hilft die Z f dabei, Zeitlosigkeit zu schaffen?

Das war richtig klasse! Es machte sehr viel Spaß, sie zu benutzen. Sie fühlt sich wie eine alte Retro-Kamera an und sieht auch so aus, aber der Autofokus war echt erstaunlich gut, genau wie bei der Nikon Z 9. Fotografieren machte damit sehr viel Spaß, weil sie sich sehr gut anfühlt, und ich liebe die Wählräder. Sie hat ein schönes, wertiges Gewicht und fühlt sich mit den Objektiven gut ausgewogen an. Die Aufnahmen in Schwarz-Weiß zu sehen, war auch perfekt. Ganz toll. Ich fotografiere nicht viel in Schwarz-Weiß; daher war es eine sehr schöne Abwechslung. Richtig erfrischend!

Den ersten Teil der Einleitung und der Ergebnisse unserer sechs Fotograf:innen könnt ihr hier lesen.

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